Offenes Atelier – vom 31. März bis 13. April 2022
In der ehemaligen Tourist-Information am Bahnhofplatz 2 in Fürth.
Öffnungszeiten des temporären Kreativlabors:
Di-Fr 14-18 Uhr
So 10-14 Uhr
Finissage: Dienstag, 12. April 2022 ab 17 Uhr
Kommt herein. Mit mir ins Gespräch. Schaut mir über die Schulter.
kultur.lokal.fürth das vom Kulturamt und Wirtschaftsreferat der Stadt Fürth initiierte Modellprojekt geht dieses Jahr bereits in die zweite Runde und belebt die Fürther Innenstadt mit Kunst und Kultur. Im diesmaligen Projektzeitraum findet die Zwischennutzung leerstehender Räume in der ehemaligen Tourist-Information am Bahnhofplatz 2 statt. Im zweiwöchigen Turnus wechseln sich hier die teilnehmenden Künstler:innen ab und bespielen den verwaisten Ort. Ich selbst werde in den ersten beiden Aprilwochen dort einziehen und in einer prozesshaften Ausstellung vor Ort arbeiten und verschiedene Arbeiten von mir zeigen.
Als ehemalige Grützke-Studentin an der AdBK in Nürnberg waren meine früheren Arbeiten vor allem dem Mensch sein gewidmet. In neueren Bildern dominiert nun das Thema Natur.
In Naturräumen Erlebtes, oder Wahr-genommenes, wird dabei mit Acryl- und Ölfarben auf die Leinwand transformiert. Mitunter entstehen aber auch Sehnsuchtsorte, die im malerischen Prozess auch von meiner eigenen Stimmung beeinflusst werden. Die Vielfältigkeit und Erkundung der Natur sind für mich elementares Lebenselexier und Inspirationsquelle zugleich. Jetzt hier – formuliert doppeldeutig das Ankommen im gegenwärtigen Moment, das ich vor allem in Naturräumen und im kreativen Flow empfinde und das räumliche Verorten bei kultur.lokal.fürth. Dort zeige ich frühere und neue Arbeiten, während parallel dazu im Projektzeitraum vor Ort weitere neue entstehen.
Eine wachsende Ausstellung, die mit einer Finissage und einem kleinen Umtrunk am
12. April um 17 Uhr abschließt.
Weitere Infos zum Programm und der teilnehmenden Künstler findet ihr hier oder hier auf senf.xyz.
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an alle Projektbeteiligten des Kulturamtes und des Wirtschaftsreferates der Stadt Fürth, für die besonders engagierte Projektbetreuung, tolle Zusammenarbeit und diese großartige Möglichkeit des Arbeitens und Präsentierens. Auch die Vorbereitung der Wände und des Lichtes stimmen mich voller Vorfreude auf die Zeit in diesen überraschend schönen Räumen.
kultur.lokal.fürth - Jetzt nicht mehr hier.
Ein kleiner Rückblick
Diese zwei Austellungswochen waren sehr intensiv. Intensiv in der Vorbereitung und während des Projektzeitraumes. Angefangen vom Plakatdesign, der Projektkoordination, Material besorgen, Texte schreiben, Fotos machen, Infos weitergeben und selbst ausgeben, Helfer organisieren, vom einladen, ausladen, auspacken, Bilder hängen, Wände und Boden bedecken, Farben und Malgründe bereitstellen, ankommen im Raum, in der neuen Situation. Über viele Begegnungen, Gespräche, Tage und Abende, im Austausch mit den Besuchern. Malerisches Wirken. Und am Ende wieder alles rückwärts. Ja, so eine Ausstellung macht viel Arbeit. Und doch war es eine großartige Zeit. Vor allem durch den Austausch mit meinen wundervollen Besuchern.
Hier erfahrt ihr was die Presse über die Ausstellung im kultur.lokal.fürth. berichtet hat. Ja, es war sogar auch das Franken Fernsehen da.
Malerei in der Reflexion
Zu meinen Bildern wurden von den Besuchern mitunter sehr schöne Worte gefunden, die ich an dieser Stelle gerne mit euch teilen möchte. Zu den Naturbildern gab es Assoziationen wie z.B.: “es herrscht Aufbruchstimmung” oder “es ist ein Blick ins Ungewisse – ich weiß nicht was da kommt”. Zum neu entstandenen “Andernorts” sagte eine Besucherin: “Durch die Dunkelheit gewinnt das Licht an Bedeutung”. Welch wunderbare Metapher.
Ein weiterer Gast wiederum spürte dem feucht-nassen Klima am Morgen nach. Wenn die Sonne ihre ersten Strahlen hinausschickt und der Tau noch alles benetzt. Und ein anderer wiederum fühlte sich in die Froschperspektive versetzt.
Beim Betrachten der kleinformatigen, figürlichen Arbeiten, wurde festgestellt, dass die Fürther wohl sehr gemütlich seien. Und mit einem weiteren Gast wurden die Personen zu herrlich lebendigen Charakteren.
Als ich gerade die Vorzeichnung zum “Hüter” angefertigt hatte, kam eine Schülerin herein. Im Austausch mit ihr, wurde deutlich, dass der von mir noch angestrebte malerische Ausdruck des Verschwindens durch die Zeichnung bereits gegeben ist. Er hat etwas geisterhaftes durch das Unvollendete und sie schlug vor, es bei der Skizze zu belassen. Ich fand die Idee gut und hatte ihn im Projektzeitraum dann auch nicht mehr malerisch umgesetzt. So hat der Austausch mit den Besuchern also in Teilen auch meine Arbeit vor Ort beeinflusst.
Aber es hat mich nicht losgelassen: eine ganze Weile später hat es mich fürchterlich gekribbelt und ich habe nun doch Farbe angelegt. Ihr könnt den Hüter daher ab Mitte August 2022 in einer Mikro-Ausstellung sehen. Denn nach dem kultur.lokal.fürth. ist vor der nächsten Ausstellung.
Vielleicht sehen wir uns dort wieder? Ich würde mich freuen.